KiLL50

November ist KiLL Monat. Nun bereits zum 5. mal und es immer wieder aufregend. Viele Faktoren spielen auch bei diesen Lauf eine Rolle. Natürlich ist es wichtig Fit zu sein, aber einige Dinge kann man nicht beeinflussen, zum Beispiel das Wetter, und da hatten wir dieses Jahr richtig Glück. Bereits am Tag zeichnete sich ab das es schön werden wird. Um 15:30 traf ich auf Wernershöhe in der Kulturherberge ein. Die meisten, wenn nicht sogar alle waren bereits da und ich traf auf einige bekannte aber auch viele unbekannte Gesichter. Natürlich war auch Thomas Ehmke da, nur diesmal im Helferteam. Nach den obligatorischen Vorbereitungen fand um 16 Uhr das Briefing statt. Da dieses Jahr zum ersten Mal von hier gestartet wird und auch die Strecke eine in einigen Teilen eine andere war viel das Briefing etwas ausführlicher aus, natürlich auch deswegen weil viele “neue” dabei waren. Um 16:50 versammelten wir uns langsam draußen um auf das Startsignal zu warten. Kurz vor Knack mußte ich nochmal meinen Rucksack absetzen, als ich Ihn wieder hochnahm strömte mir ein seltsamer Duft in die Nase. Schei…., im wahrsten Sinne des Wortes klebte nun an meinen Laufrucksack und an meinen Händen…. lecker. Wahrscheinlich Hühnerkot. Also noch schnell runter in den Waschraum und alles reinigen, aber irgendwie verfolgt mich der Geruch noch ein paar Meter … Punkt 17 Uhr fragte Micha, wie immer, ob wir garn nicht los wollten und …Zack… setzte sich die Meute in Bewegung. Durch meinen Scheißauftritt war ich ganz hinten im Starterfeld und brauchte ein paar Minuten bis ich mich frei gelaufen hatte. Im Vorfeld überlege ich eigentlich immer wie ich laufen möchte (also Geschwindigkeitstechnisch) und versuche mich dann an jemanden anzuschließen. Ich hatte da auch diesmal schon so eine Idee, wußte ich doch das er auf 80 km meine Geschwindigkeit hat, der Imre (kennen gelernt beim Süntel-Trail im Sommer). Da ich ja ziemlich weit hinten war machte ich mich also auf den Weg nach vorne um Ihn zu suchen, anscheinend hab ich Ihn dabei übersehen und war plötzlich ganz vorne bei Georg Kunzfeld und Matthias Schramm, beide erfahrene Ultraläufer die den KiLL schon öfters gewonnen haben, oha, wenn das mal gut geht. Kurz vor Petze lief ich auf die beiden auf und gemeinsam liefen wir weiter. Nach einigen Kilometern haben wir Matthias “verloren”, er hat vor wenigen Wochen gerade den Goldstieg gefinisht (über 650 km !!!) und das hat natürlich ein paar Spuren hinterlassen.

Fotos von Herbi (fast alle)

Mir ging es gut, es lief und ich genoss die Kilometer die ich zusammen mit Georg absolvierte. Mir war natürlich klar das ich das hohe Tempo nicht lange halten konnte welches wir liefen, aber bis zu KM 37 schaffte ich es dann doch. Dann kam der Anstieg zur Hohen Tafel, von hinten holte Philipp Westphal, ich mußte in die Büsche und  TARA ich war allein im Wald. Die beiden zogen ab und lieferten sich ein Rennen, ich schaltet um auf  “Suedkreislaeufer Modus” und machte mein Ding. Als schwierig erwies sich dann der “Abstieg” von der Hohen Tafel. Die Akku´s meiner Oberschenkel waren durch die hohe Geschwindigkeit schon ziemlich angenockt und ich war sogar gezwungen Abschnitt zu gehen. So holten mich nach einiger Zeit die nächsten beiden ein und ich rutschte auf Rang 5 (was mir jetzt nicht wirklich wichtig ist). Mittlerweile befand ich mich ja schon seit einiger Zeit auf der alten KiLL Strecke und ich hätte wahrscheinlich auch blind weiter laufen können, zumindest bis Wernershöhe bei KM 50. Vorher durfte ich allerdings noch die verdammte Wettenser Schlei hoch kriechen (Georg lief das Ding !!!). Nach 05:25 Std erreichte ich dann aber auch endlich die Kulturherberge und hatte 50 km im Sack. Ein etwas längere Pause (also ca. 8 bis 10 min.) und ich durfte die restliche knapp 30 km angehen.

Nun befand ich mich in einer 4er Gruppe (mit mir) und wir zogen unsere Kreise im wunderschönen Sackwald Smiley Aber auch die drei Mitstreiter waren einen Tick schneller als ich, nicht viel, aber immer wieder verlor ich den Anschluss, holte auf um dann irgendwann wieder zurück zu bleiben. Ich beschloss mir keinen weiteren Stress zu machen und bewältigte die letzten 15 km alleine.

Es war einen wolkenlose, sternenklare Nacht bei Vollmond. Oft hatte man das Gefühl das hinter einen jemand angelaufen kommt mit seiner Lampe oder das sogar ein Auto von hinten kommt, aber das war Onkel Mond. Er schien um halb 2 in der Nacht so helle das ich beim hinauslaufen ins offene Feld oberhalb von Sack bei KM 73 die Lampe ausschalten konnte und durch die wunderbare, ruhige, helle Nacht laufen konnte. Erst nach 5 km, als ich wieder in den Wald eintrat zum finalen Anstieg, da mußte ich sie wieder aktivieren.

Nach 09 Stunden und 20 Minuten erreichte ich glücklich aber auch erschöpft das Ziel, die Kulturherberge.

Vielen Dank an Micha und Su, sowie die vielen Helfer für diese erneut tolle Veranstaltung. Es hat mir wieder sehr viel Spaß gemacht. Ich habe Höhen und Tiefen erlebt, so wie das sein soll. Es ist schwierig jemanden der nicht auf solchen Distanzen unterwegs ist das “Warum ?” zu erklären. Für mich ist es der Mix aus Selbsterfahrung, Gemeinschaft und das treffen vieler lieb gewonnener Menschen.

Danke auch an Herbi für die vielen tollen Fotos die er gemacht hat.

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3 Antworten zu KiLL50

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