Meine, nun 5. Teilnahme bei der BC, war mal wieder eine echte Challenge. Während die BC 2014 bis 2016, zumindest was das Wetter und den Zustand der Strecke betrifft, eher einfach war, hatte wir diesmal wieder das volle Programm an Nettigkeiten.
Wie 2013, damals meine erste Challenge, hatte wir im ersten Abschnitt mit Glatteis zu “kämpfen”. Mit Yaktrax (oder auch Wollsocken) war das allerdings kein wirklich großes Problem. Auch der kalte Wind hielt sich in grenzen und eigentlich war der erste Abschnitt bis Barbis kein Problem. Nur mein Körper hat ein wenig rebelliert. Woran es lag: am trinken. Ich trinke bei meinen normalen “Trainingsläufen” so gut wie nie was, für 25 bis 30 km brauch ich das nicht (außer wenn es richtig warm ist).
Bei der gestrigen BC hab ich mein trinken dabei gehabt aber nicht genutzt. Nur an den VP´s trank ich einen kleinen Becher Tee, mehr nicht. Nach 35 km (mit vielleicht 600 ml Tee im Bauch) rächte sich das dann. Mir wurde plötzlich sehr übel und einige Kilometer stand ein Abbruch in Barbis im Raum. Christoph, mit dem ich auch dieses Jahr wieder zusammen die BC lief, versuchte mich aufzumuntern und abzulenken. Ich selbst hatte Befürchtungen das die Magen-Darm Grippe von vor 2 Wochen wieder anmarschierte, mir war zum kotzen. Kurz vor Barbis fing ich an kleine schlücke aus meiner Trinkflasche zu nehmen und wie durch ein Wunder war ich bei KM 42 wieder zu 90% hergestellt. Diagnose: dehydriert würde ich sagen.
Ich füllte meine Flasche mit lecker Guarana Cola und ab dann trank ich öfters und ich war geheilt. Viel hat dabei auch der Kopf mitgearbeitet, einige KM stand für mich der Abbruch fest und ich mußte den Kopf langsam umprogrammieren, DNF Gedanken löschen. Auch durch Christophs Hilfe gelang mir dies.
In Barbis zogen wir uns warme, trockene Sachen an und endlich konnte ich mich wieder auf die BC freuen. Kurz nach der VP in Barbis trafen wir auf Nicole mit einer Freundin, was für eine nette Überraschung, die Motivation stieg zunehmend.
Nun wurde es allerdings vom Untergrund schwieriger und wir wurden immer wieder gezwungen die Anstiege zu gehen. Auch die Yaktrax fanden in Barbis wieder ihren Weg an den Schuh und blieben dort auch bis zum Gipfel. Unterwegs trafen wir hin und wieder andere Läufer, hielten einen kurzen Schnack, und weiter ging es.
So liefen und walkten wir durch die winterliche Landschaft hoch zum Gipfel des Brocken. Erfuhren wir jedes Jahr persönliche höhen und tiefen die wir meisterten, entweder alleine oder mit Hilfe des Partners.
Am Ende erreichten wir das Ziel in 11:25 Std, meine persönlich schlechteste Zeit was aber nix zu Sache tut. Klar freut man sich wenn es auch schneller geht oder weniger weh tut, aber was zählt ist unterwegs gewesen zu sein, nicht allein sondern in guter Gesellschaft.
Sofern das atmosphärischen Rauschen es gestattet werde ich auch hoffentlich in 2018 morgens um 0600 in Göttingen rufen können “Here we go”