Was für eine Nacht, was für ein Lauf. Am 09.06 sind wir um 18 Uhr hier in Wehrstedt los gelaufen um den Sonnenaufgang auf den Brocken zu erleben. Mission knapp verfehlt, aber der Reihe nach.
Wir, das waren: Iwi,, Andreas, Torben, Jens, Matthias, Harald und ich. Eigentlich wollte Jörg noch dabei sein, aber da er krank war/ist konnte er leider nicht mitlaufen. Unsere Strecke führte uns zunächst durch die Wehrstedter Feldmark in die Glühsich, dort, nach nur knapp 4 km bekamen wir schon die ersten nassen Füße beim queren einer Wiese. und auch die Brennnesseln sorgten für allgemeine Heiterkeit. Durch die “Harplage”, das Waldstück oberhalb von Ilde, liefen wir weiter nach Wohlenhausen und von dort rüber nach Rhüden. Ein Feldweg der plötzlich zu Ende war zwang uns über einen Rapsacker zu stockeln und auch hier hatten wir wieder viel Spaß, war es doch eine wahre Herausforderung den Acker wieder zu verlassen.
Um 21:30 Uhr trudelten wir dann beim ersten VP in Neuekrug bei Hahausen ein. Hier wartete Kerstin bereits auf uns damit wir uns stärken konnten. Am Firmament brodelte sich etwas zusammen, ein Gewitter zog auf. Wir hatten aber Glück und trotz Bedenken meiner lieben Frau verweilten wir an Ort und Stelle, brachten uns unter einen Wanderschild in Schutz und nach wenigen Minuten war der Spuk wieder vorbei. Minimaler Regen. Überhaupt hatten wir die gesamte Zeit Glück mit den Wetter, es mieselte mal zwischendurch ein wenig, manchmal auch ein wenig mehr, aber alles im grünen Bereich.
In Hahausen machten wir uns nun auch fertig für die Nacht. Die Kopflampen wurden angelegt und das ein oder andere Kleidungsstück fand seinen Platz an seinen Helden. Nun betraten wir den Harz und wie das so sein muss ging es auch gleich Steil bergauf mit uns über den Grossen Balkenberg (526 m) und wieder hinab zum Innerstestausee.
Es folgten Wolfshagen und der Granestausee. Der eigentliche Track hätte uns durch Goslar geführt aber wir hatten dazu irgendwie keine Lust und wollten verlorene Zeit durch ein Abkürzung rausholen. Ob uns das letztlich gelungen ist sei dahin gestellt.
Um kurz nach 2 Uhr erreichten wir endlich den VP2 in Romkerhall. Andreas und Harald hatten hierzu zwei Säcke mit Getränken und Verpflegung im Wald versteckt. Diese Pause wurde auch ein wenig länger aber wir mussten dann auch weiter da uns allen kalt wurde. Ab Romkerhall geht es gefühlt 10000 hm hoch, bis zum Brocken. Die Steigungen, besonders der legendäre Jägerstieg, wurde fast immer gewandert. Ein flüssiges laufen viel fast allen zunehmend schwerer. Aber die Stimmung war immer gut und so joggten wir durch die zu Ende gehende Nacht, und nach einer gefühlten Ewigkeit erreichten wir Torfhaus. Den Sonnenaufgang hatten wir uns schon vor Stunden abgeschminkt, was schade war aber nun mal nicht zu ändern.
Um 07:30 Uhr, also mit fast zweistündiger Verspätung (Ok, die Zielzeit war sehr ambitioniert geplant, wir hätten wohl schon um 16 Uhr starten müssen, Memo an mich selbst für 2018 ) standen wir am Brockenstein und freuten uns über das erreichte. Ein Zielbier, sponsored bei Matze, Medaillen Verleihung und Gruppenfoto und dann die letzte Etappe runter zum Radauwasserfall wo Jörg auf uns wartete um uns nach Hause zu bringen. Der Abstieg über die Panzerstraße stellte uns noch einmal vor eine besondere Herausforderung, waren doch unser aller Füße, Gelenke und Muskeln schon arg lädiert, von der Müdigkeit mal gar nicht zu sprechen (ich war bis dahin zum Beispiel schon über 28 Stunden auf den Beinen). Aber irgendwie schaffte ich es zusammen mit Torben den gesamten Abstieg bis zum Parkplatz zu laufen (ok, zwei, drei kleine Gehpausen).
Glücklich trudelten wir beide um 09:20 Uhr am JörgTaxi ein, dicht gefolgt von den anderen. Dies letzte Etappe mußte jeder sein eigenes Tempo laufen oder gehen, ich glaube, alle wollten einfach nur nach ins Ziel.
Am Auto veranstalteten wir dann noch eine kleine Afterrace Party mit Bier und Brause und ließen das passierte Revue passieren.
So nahm ein toller Lauf mit guten Freunden sein Ende und ich möchte mich nochmal bei allen bedanken das wir so eine schöne Zeit hatten. Jeder hatte sicherlich seine persönlichen up und downs. Wir lachten zusammen, schwiegen auch mal, jeder in seinen Gedanken versunken, fluchten hin und wieder, aber immer mit dem Ziel vor Augen dieses kleine Abenteuer zu bestehen und zwar gemeinsam. DANKE