05:00…… zärtlich werde ich geweckt mit „Low rider“ von El Loco (War):
All my friends know the low rider
The low rider is a little higher
Low rider drives a little slower
Low rider is a real goer
Low rider knows every street yeah!
Low rider is the one to meet yeah!
Low rider don’t use no gas now
Low rider don’t drive to fast
Take a little trip
Take a little trip
Take a little trip and see
Take a little trip
Take a little trip
Take a little trip with me
Ein Tag der so anfängt kann nur schön werden. Ich „springe“ aus dem Bett, ganz leise um nicht den Rest der Meute zu wecken. Kaffee, Müsli, ein vorsichtiger Blick durch die Vorhänge nach draußen… Sonne wird wohl nicht da sein, oder …. ? Och nööööö, immer noch Regen, und das nicht zu knapp. Ich mache mich fertig und Punkt 06:20 steh ich draußen und da kommt auch schon mein Transfer für die Harzquerung. Jens, bzw. seine Eltern nehmen mich mit nach Wernigerode zum Start der 34. Harzquerung und später von Nordhausen auch wieder zurück. Das ist Super, das erleichtert die ganze Transport Logistik und ist natürlich viel bequemer und auch netter als im Bus zurück nach Wernigerode zu gurken.
Pünktlich und mehr als rechtzeitig erreichen wir WR und holen unsere Startunterlagen ab. Bereits dort treffen wir die ersten Bekannten aus der großen Läuferfamilie: Frank Kleinsorg, Dirk Reimann …..
Gemeinsam mit anderen ambitionierten Läufern machten wir uns nach einen kurzen hektischen umziehen auf den Weg zum Startbereich. Hier mussten wir leider noch ein wenig warten da wir zu früh, dafür aber in der ersten Reihe waren. Um halb 9 wurde dann endlich der Start frei gegeben und endlich durften wir die doch mittlerweile steif gewordenen Gliedmaßen in Wallung bringen. Jens, der bereits letztes Jahr dabei war, sagte mir im Vorfeld der Veranstaltung das es bereits nach wenigen Minuten steil bergauf geht und eng wird. Dies im Hinterkopf schoss ich beim Start gleich los um möglichst diesen Stau zu umgehen. Das gelang mir auch recht gut nur leider verlor ich dabei bereits zu Anfang Jens aus den Augen. Im Fluß der Läuferscharr kann man dann natürlich auch nicht einfach stehen bleiben, also weiter. Irgendwann vor der ersten VP überholte mich dann Dirk, wir liefen ein paar Minuten zusammen aber ich wollte mich noch ein wenig zurück fallen lassen um Jens aufschließen zu lassen. Das versuchte ich eine Weile aber ab den ersten VP (Km 11 oder 12 meine ich) entschied ich mich wieder „normal“ zu laufen. Am VP traf ich auch Eike Dempewolf und so liefen wir nun ab hier zusammen durch den Regen,apropo: der Regen war mal da, dann wieder weg und eigentlich hat er nicht groß gestört. Klar, Sonne ist schöner, aber die matschigen Trails hatten durchaus Unterhaltungswert. Ein gerutsche und gematsche zum Teil, sagenhaft, aber nie unangenehm. Da ich wasserdichte Socken an hatte war das auch alles egal 🙂 Wir sahen aus wie Sau 🙂
Das schöne an solchen Läufen ist das Zeiten relativ unwichtig sind, zumindest in unserer Leistungsklasse. Natürlich hab auch ich eine Zielzeit, aber wenn das nun 30 Minuten länger dauert… Egal. Und so machten wir uns keinen Streß: quatschten, fotografierten, liefen, gingen so manche Steigung, liefen dann wieder schneller wenn es Bergab ging und so verging die Zeit fast wie im Flug. Einiger Läufer überholten wir, dann überholten sie uns wieder, so ging das die meiste Zeit. Wir genossen den Lauf und freuten uns im „hier und jetzt“ zu sein. Ab Km 42 zickte mein Sitzmuskel ein wenig rum und das Bergauf gehen tat ein wenig weh aber sowie wir wieder laufen konnten war alles wieder gut. Hmmm, hatte ich bei der BC im Februar auch, nur da hatte ich noch 40 km zu laufen und nicht 6 ! Muß wohl mal wieder die BlackRoll aktivieren.
2 km vor dem Ziel wuchs dann auch noch plötzlich ein Wurzel pfeilschnell aus dem Boden und brachte mich fast zu Boden. Auf jeden Fall stieß ich mir heftigst den Nachbarzeh vom großen Onkel. Momentan schmerzt es noch immer, sehr unangenehm.
Dann eine Kurve, plötzlich sehen wir den Zielbereich. Hää, wie jetzt, laut Uhr fehlen aber noch gut 2 km !!!! Schade, bekomme ich die 50 nicht voll, sieht ja auch doof aus wenn man durch das Ziel läuft und dann noch ein paar Stadionrunden dreht… zu Hause hätte ich das gemacht, keine Frage. Na gut, sind es halt nur 48,79 km 😉 Im Ziel noch kurz was trinken und ein wenig mit Läufern quatschen und da kommt auch schon die Familie von Jens mit unserer Wechselkleidung. Super, so kann ich gleich zum Rudelduschen in die Katakomben verschwinden und mich in die Reihe der nackigen Männer einreihen. Das Wasser war bereits nur noch lauwarm, mehr lau als warm und so ist man mit Duschen recht schnell fertig.
Zusammen mit Jens und seiner Familie fuhren wir dann zu seiner Oma die in Nordhausen lebt und genossen ein leckeres Essen und Kaffee und Kuchen durften natürlich auch nicht fehlen bevor wir dann wieder in Richtung Heimat fuhren. Vielen Dank auch an dieser Stelle an die Familie Wackerhagen für den Transport und für den tollen und netten Nachmittag in NDH. Achja: und das Bier war oberlecker 🙂
Der gesamte Lauf ist eine tolle Sache und lebt vor allen von der fantastischen Streckenführung die übrigens immer vorbildlich Ausgeschildert war, ein verlaufen war eigentlich unmöglich. Die Wege sind zumeist Trails und Singletrail, einige normale Waldwege und wirklich ganz wenig Asphalt.
Natürlich ist das ganze durch die hohe Teilnehmerzahl kein familiäre Angelegenheit so wie ich es von unseren lokalen Einladungsläufen kenne. Selbst die BC hat mit Ihren gut 200 Teilnehmern aber noch diesen Charakter, aber bei gut über 800 Teilnehmern (meine Schätzung) ist das natürlich ganz anders. Und doch: Ich hatte eigentlich nie das Gefühl auf einer, wenn auch das Wort nicht wirklich passend ist, Massenveranstaltung zu sein. Das Läuferfeld zieht sich schnell auseinander, bereits nach wenigen Kilometern läuft man allein oder in kleinen Gruppen (das hängt natürlich auch davon ab wie schnell man am Anfang durch das Nadelöhr der ersten Steigung kommt).
Die VP’s waren immer von freundlichen Helfern besetzt die einen fast jeden Wunsch von den Lippen ablesen konnte. Ihnen gebürt natürlich auch der größte Dank. Während wir uns warm laufen durften mussten sie zum Teil bestimmt ganz schön zittern. Danke also an all die Helfer an den VP’s und die Streckenposten die uns sicher über die Straßen brachten. Ohne EUCH kein Lauf, so einfach ist das. DANKE.
So geht ein schöner, wenn auch regnerischer Tag in mein persönliches „Erinnerungsarchiv“ ein und sicherlich sehen wir uns nächstes Jahr wieder.
Wertung:
- Laufzeit 05:23:30
- Platz 34 bei M40
- Platz 171 gesamt
Ja das war schon heftig im Harz. irgendwie hatte es mich aber beruhigt zu wissen, dass es keine 51 km sind.
Jörg
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