Um 03 Uhr war gestern Morgen für mich die Nacht vorbei. Grund, wie sollte es auch anders sein war ein “Familientreffen” in Bad Münder. Helmut Eickermann hatte dazu eingeladen und ca. 40 Läufer (genaue Zahl ist mir gerade nicht bekannt) aus nah und fern sind seiner Einladung nur allzu gerne gefolgt. Seit der erst Auflage im August 2012 hat sich die Strecke, zum guten, verändert.
Für mich war es die dritte Teilnahme. 2012 lief ich die 80 km in 10:44, das reicht für den 1. Platz. In 2013 lief ich zusammen mit Klaus Meyer nach 10:31 durch die Ziellinie und teilte mir mit Ihm den Sieg. Und nun: 2014, tja, was soll ich sagen, 09:35 bin ich gelaufen, also weit unter 10 Stunden. Ich würde sagen: Ziel erreicht
Die äußeren Bedingungen waren aber auch optimal. Beim Start um 06 Uhr war optimales Laufwetter und erst so ab 11, halb 12 wurde es zusehends wärmer, aber halt nicht so wie 2012 und 2013. Helmut schickte uns mit einen Startschuss um Punkt 06 Uhr auf die Strecke und ich lief gleich zu beginn vorne weg, zusammen mit Imre Morva , der mich schon nach 300 Metern auf den richtigen Weg bringen musste. Ich lief also vorne weg und bemerkt zunächst gar nicht das ich bereits alleine war (nach dem ersten Anstieg). Die ersten 16 km führen durch die Süntel”Halbinsel” die zwischen Bad Münder und Springe liegt. Beim alten Steinbruch von Springe hatte ich wieder meinen obligatorischen “Verläufer”, wie jedes Jahr, allerdings fand ich diesmal relativ schnell den original Zugang zum Trail auf die obersten Ebene
Nach knapp 17 km erreicht ich den ersten VP, besetzt von Martina, angetraute von Helmut. Kurze Verpflegung und weiter Richtung Süntel, den man nach der Halbmarathon Distanz betritt. Ziemlich genau 10 km nach dem VP von Martina erreicht man auch schon den nächsten VP bei Unsen. Hier empfing mich Tanya, die operationsbedingt eine “kleine” Laufpause einschieben muss und sich daher dem Betreuungsteam um Helmut angeschlossen hat.
Ab Unsen ging es nun hoch zum Süntelturm. Etwa bei km 30 kommt ein “Weg” der die Bezeichnung “Weg” eigentlich nicht verdient hat. Dieses 520 Meter lange Teilstück war nun auch der erste Anstieg den ich nicht gelaufen bin !!! Alle anderen Steigungen und auch die kommenden (bis auf die “steinerne Treppe”) bin ich gelaufen (auch zur Blutbachquelle !). Aber dieses schöne Fleckchen “Weg” ist beim besten Willen nicht laufbar. Hüfthoch das Kraut, Fahrspuren von irgendwelchen Maschinen die wahrscheinlich zuletzt vor 45 Jahren da hoch gefahren sind. Wer Angst vor Zecken hat der sollte diese spätestens hier verlieren Aber es ist ja auch ein Traillauf und kein Stadtmarathon !!!
Und dann endlich, das erste mal an diesen Tag erreiche ich den Süntelturm, kurze Fotopause, und wieder runter um nach ca. 40 km den nächsten VP zu erreichen, die Pappmühle. Hier nutzte ich den Dropbag Service um mir trockene Socken anzuziehen und die Schuhe zu wechseln. Das war eine gute Idee. Mit frischen Füßen und voller Elan machte ich mich an den Aufstieg zum Hohenstein. Es ist schon ein komisches Gefühl wenn man an der Spitze läuft und so gar keinen anderen trifft. Auch von den 50 km Läufern hab ich keinen gesehen. So lief ich also km für km alleine durch den Wald, hing meinen Gedanken nach und hatte jede Menge Zeit für mich. Vielen wird bei solch langen Läufen ja dann oft “Langweilig” und hören nebenher Musik (mach ich natürlich auch oft) aber meist brauch ich das gar nicht. Gibt es doch im Wald so viel zu sehen und zu hören.
Nach gut 51 km erreicht ich dann den VP Kessiehausen, ich meine es war so gegen 12:50 Uhr, also knapp 7 Stunden Laufzeit. Auch hier wurde ich von bekannten Gesichtern (den “Süntelgeistern”) herzlich empfangen. Man sagte mir das wegen Baumfällarbeiten ein Teilstück des Tracks gesperrt sei und ich eine “Umleitung” durch die Feldmarkt machen müßte. Kein Problem, ich lief also die beschriebene Umleitung und erreichte dann oberhalb von Bakede wieder den ursprünglichen Track. Nun folgte der nächste Anstieg der mich zum gehen, bzw. klettern zwang, die sog. “steinerne Treppe”.
Die folgenden Kilometer verliefen ohne besondere Vorkommnisse und so trudelte ich um 13:05 Uhr an der VP Bergschmiede ein (Km 59 offiziell, bei mir bereits km 61,5). Nun noch ein zweites Mal hoch zum Süntelturm, über den geliebten Plattenweg. Selbst den Plattenweg lief ich fast in eins hoch, lediglich die letzten vielleicht 200 m wurden gegangen. Für diese 10 km Runde brauchte ich natürlich diesmal ein wenig länger, den obwohl ich den Anstieg gelaufen bin lässt natürlich die Kraft irgendwann auch mal nach (ich schätze das war bei mir so ab km 55, nach der steinernen Treppe der Fall). Trotzdem war dann auch diese Herausforderung irgendwann geschafft und ich durfte mich auf die letzten Kilometer von der Bergschmiede aus zurück nach Bad Münder machen. Nun hieß es noch einmal 10 km ohne Schutz vor Sonne durch den Backofen zu laufen. Der gelbe Ball hatte mittlerweile richtig an Kraft gewonnen und es wurde noch einmal richtig anstrengend. Aber alles hat ein Ende und ich erreichte das Ziel, wie gesagt, nach 09:35 Std., weit unter meiner persönlichen Zeitvorgabe.
Bis 19 Uhr verbrachten wir nun noch im Zielbereich (natürlich hab ich vorher noch geduscht) und beklatschten die nachfolgenden Läufer, jeder war ein Sieger, so viel stet mal fest. Auch wenn ich mich natürlich über meinen erneuten Sieg (Hattrick) freue wie Bolle und ich auch dafür gekämpft habe, so ist es im Grunde genommen nicht so wichtig. Hier zählt wirklich der Spruch das dabei sein alles ist.
Ein dickes Lob an Martina und Helmut für die erneute tolle Organisation des Laufes, an die vielen Süntelgeister an den Stationen die stets gut gelaunt und aufbauend waren. Ihr habt es wieder einmal möglich gemacht das unser Familientreffen so ein tolles Erlebnis war.
DANKE
PS: Wie immer gilt: Wer Rechtschreibfehler findet darf sie gerne behalten, ich hab soviel davon da kommt es auf ein paar mehr nicht drauf an 🙂
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