Fast unbemerkt von der öffentlichkeit fand am Wochenende, genauer gesagt vom 19. bis 20.11.2011 der 3. Kill50 statt. Auf der Webseite von Indie-Trail. de wird der Lauf wie folgt angekündigt:
“Der KiLL50 wird kein idyllischer Landschaftslauf.
Er ist der böse Bruder vom HiLL50 und er ist länger.
Die 50 steht für 50 Meilen also etwa 80km.
Du läufst durch den Hildesheimer Wald. Hektisch schwenkt der Lichtkegel deiner Kopflampe durch den seichten Nebel.Es wird kalt sein und wahrscheinlich nass. Du startest wenn es dunkel geworden ist. Das Büchsenlicht zur Jagd auf die Schwarzkittel ist auch noch gut und unsere Jäger alle blind. Du hoffst inständig die nächste Markierung nicht zu übersehen. Dein Ziel wird es sein so schnell wie möglich diesen Wettkampf hinter dich zu bringen. Zur Belohnung darfst du deine Verpflegung auch komplett selber mitschleppen. Wir Helfer liegen nämlich lieber im Warmen. Vielleicht gibt es unterwegs noch ein oder zwei Verpflegungsstationen. Aber das müssen wir noch überlegen 😉
Der KiLL50 mit seinen über 2000 Höhenmetern wird kein Spaziergang. Lange Rampen und steile Anstiege werden von deinen Beinen und von deinem Kopf alles fordern. Im November ist zusätzlich noch das Wetter gnadenlos. Und auch wenn der Weg überwiegend im Wald verläuft, musst du nassgeschwitzt aufs offene Feld hinaus. Der Wind, der Schnee oder der Regen wird die letzte Wärme aus deinen Gliedern ziehen.Wir freuen uns auf dich!”
Zitat von der Webseite www.indie-trail.de
Bereits ab 15 Uhr trudelten die Teilnehmer vor Ort ein um sich schon ein Nachtlager in der Turnhalle des SV Blau Weiß Neuhof zu sichern. Wir, das sind Thomas Ehmke und ich vom Team RaidLight, haben uns meinen Lieferwagen mit Matratzen und Decken ausgestattet. So hatten wir quasi ein eigenes „Team RaidLight Übernachtungsmobil“.
Nach dem Briefing um 17 Uhr, das schon nach 15 min. beendet war (Rekordzeit), hatten wir noch Zeit um unsere Dropbags für die Verpflegungsstation in Sibbesse abzugeben und uns fertig zu machen. Um 18 Uhr startete dann der 50 Meilen Lauf durch die Wälder des südlichen Landkreises bei optimalen Temperaturen. Thomas und ich lief gemütlich los, zusammen mit einer etwa 5 Mann starken Gruppe. Die Zusammensetzung der Gruppe veränderte sich unterwegs zeitweise, aber im Kern blieben wir zusammen. Nach ca. 2:30 Std und 25 km, erreichten wir die Station in Sibbesse, wo wir uns nach einer kurzen Stärkung gleich wieder auf die Socken machten. Nun begann eigentlich der Kill erst richtig, den nun kamen die Höhenmeter und die beliebte „Wettenser Schlei“ lag vor uns. Aber auch diese Etappe, die ebenfalls 25 km lang ist absolvierten wir noch recht frisch und erreichten um kurz vor Mitternacht wieder die Verpflegungsstation in Sibbesse. Ich mußte nun meinen Trinkrucksack nachfüllen, dabei hab ich wohl den Blasenverschluss nicht richtig aretiert und ein Teil meines Getränkes verteilte sich schön im Fach der Blase, na super. Schnell noch ein trockenes Laufshirt angezogen, den die Nacht, bzw das Morgengrauen lag vor uns und da könnte es frisch werden. Vor uns lag nun die letzte und längste Etappe, mit ca. 30 km länge. Das anlaufen nach der etwas längeren Pause in Sibbesse, mit nun bereits 50 km in den Beinen erwies sich erst als ein wenig schwierig. „Eingerostet“ träfe wohl am besten zu um den Zustand zu beschreiben. Aber nach ein,zwei Kilometern ging es ganz gut und wir rollten wieder weiter durch die Nacht. Quer durch den Salzdetfurther Wald, rauf auf den Tosmartrail ging es. Hier hatte ich nun ein Heimspiel, wir durchliefen „meinen“ Wald. Auf dem Tosmarkamp und auch sonst überall, mußte man extrem aufpassen das man nicht an den durch Laub verdeckten Baumwurzeln hängen blieb und stürzte. Einige kritische stolperer gab es, aber alles verlief gut. Wir folgten den Tosmartrail bis Diekholzen, wo Thomas sich am Waldrand im Vorfeld eine Flasche Wasser versteckt hatte. Davon profitierte die nun mittlerweile 5 Mann starke Gruppe. In dieser Gruppenkonstelation liefen wir schon seit KM 65 und blieben auch bis zum Ende zusammen. Auf dem Trail entlang des Waldes von Diekholzen waren am Tag zuvor wohl die Holzfäller unterwegs gewesen und hatten Ihre gefällten Bäume so geschickt fallen lassen das der Trail nicht mehr zu finden war. Nach einigen Minuten herumirren im Unterholz fand wir aber schließlich wieder den Weg und konnten weiter. Wir liefen über Ochtersum zum Steinberg, dort eine Schleif zurück nach Marienrode bis zum Ziel nach Neuhof. Nach einer Laufzeit von 10 Stunden und 07 Minuten, mit 81 km in den Beinen erreichten wir, vor allen ich, glücklich das Ziel.
Irgendwann, ich schätze so gegen halb 6, machten wir es uns dann in unseren “RaidLight Übernachtungsmobil” gemütlich. Thomas trieb es bereits um 8 Uhr wieder raus, er hatte Hunger. Ich drehte mich nochmal um und ratzte bis 9 Uhr durch. Dann ging es auf zum Frühstück, das mit viel Liebe von Susanne und anderen fleißigen Helfern hergerichtet war. Es wurde noch ein wenig gefachsimpelt und rumgealbert bevor es dann um 10 Uhr die Siegerehrung gab. Michael betonte aber, das jeder der durchgekommen ist ein Sieger ist und das er sich freue das auch alle wohlbehalten zurück gekommen sind. Der Sieger und die Siegerin des diesjährigen Kill´s waren bei den Männern: Matthias Schramm, der die Strecke in sagenhaften 07:50 lief und bei den Frauen Antje Müller, von der ich jetzt aber leider keine Zeit parat habe.
Nun hatte ich es also endlich geschaft und die offene Rechnung mit dem Kill ist beglichen, was aber nicht heißen soll das damit der Kill für mich gestorben ist. Im Gegenteil, nun weiß ich das ich es kann und nun wird er sicher ein fester Bestandteil meines Laufjahres
Sauber 🙂
großartige Leistung und herzlichen Glückwunsch
Herzlichen Glückwunsch !!! Dieses Jahr hast DU den Lauf geschafft !!!