Wieder ist ein KiLL Wochenende vorüber. Kein KiLL gleicht dem anderen. 10 KiLL gab es bisher,8 mal bin ich gestartet, 7 mal gefinisht. Der KiLL war 2010 mein erster Kontakt mit der 80 km Marke, also 50 Meilen. Beim ersten Versuch bin ich noch gescheitert, aber seit 2011 war mir das Glück holt. So auch dieses Jahr.
Auch dieses Jahr begann es wie immer mit dem begrüßen all der vielen verdächtigen Kandidaten die wie ich hier jedes Jahr (oder sogar schon öfters) stehen und sich der schlechten Laune des Racedirektors Michael N. aus W. unterwerfen Nein im Ernst, Michael und Susanne und natürlich auch Harry und die anderen Helfer geben sich alle Mühe uns das Event so angenehm wie möglich zu gestalten (wahrscheinlich hört Micha das jetzt aber nicht gerne) und das gelingt Ihnen auch immer tadellos.
Der offizielle Teil beginnt um 16 Uhr mit dem Briefing der Teilnehmer. Es wird auf möglich Gefahren oder auch Streckenbesonderheiten hingewiesen und eh wir uns versehen stehen wir alle um kurz vor 17 Uhr vor der Kulturherberge auf Wernershöhe und warten darauf das es los geht. Als es soweit ist kommt nur ein trockenes :”Wollt Ihr gar nicht los” und dann setzen wir uns auch schon in Bewegung.
Es ist recht warm, so um die 15 °C und NOCH hell. Die ersten Meter sind ein wenig eng, es geht bergab auf einen matschigen Trail, bis uns das Wäldchen in Wrisbergholzen wieder ausspuckt.
Ich laufe von Anfang an mit Sebastian, unsere Geschwindigkeit harmoniert sehr gut und so schrauben wir uns auf Feldwegen bis nach Petze wo wir dann auch unsere Lampen einschalten müssen. Man wird überholt, man überholt. Wir treffen auf Mario mit dem wir eine ganze Zeit zusammen laufen und uns auch kurz verlaufen Irgendwie, bei KM 11, wir sind in Gedanken, ignorieren sogar den Hinweis von Sebastian das wir wohl nicht auf der Strecke sind, ich glaube sein GPS Signal spinnt, passiert hier schon mal. Aber dann müssen wir uns doch eingestehen das was faul ist im Staate und wir müssen korrigieren. Wir finden eine Harvester Spur die uns downhill zurück auf den Track bringt. Peinlich, peinlich. Ausgerechnet uns: Mario als Streckenwart und ich als Local, peinlich, peinlich.
Es folgt der Aufstieg zum Tosmar und dann natürlich der Tosmartrail. Unser geläuf wird immer wieder von Schlammeinlagen begleitet, aber im großen und ganzen blieben die Füße trocken, aber das laufen selbst war oft, eigentlich auf den Trails immer, eine echte Herausforderung. Wir glitschten über den Tosmar bis Diekholzen, immer bedacht sich nicht aufs Mett zu machen.
In Diekholzen stand Harry mit Family und schenkt uns Cola und Wasser ein. Das tat gut und so konnten wir die nächsten 12 km bis Heinum in Angriff nehmen wo der Racedirektor Himself mit Su uns bewirtete. Bis hierhin waren wir noch zusammen mit Mario unterwegs, der aber jetzt ein wenig die Geschwindigkeit raus nehmen wollte. Das bedeutet jetzt nicht das Sebastian und ich raketenmäßig lospreschten, weit gefehlt. Es folgte nämlich der etwa 6 km lange Anstieg zum Tafelbergturm. Diese 6 km wurden von uns in weiten Teilen gehend bewältigt, laufen macht da, zumindest in meiner Leistungsklasse, keinen Sinn.
Vom Turmberg an geht es erst einmal eine Zeitlang bergab, was nicht unbedingt einfacher ist. Am Ende des langen Gefälles spürte ich sehr wohl mein linkes Bein was mich dann auch noch ein paar Kilometer begleitet, aber dann irgendwann zugunsten anderer Wehwehchen verschwand
Nach gut 43 km erreichten wir die berühmte Wettenser Schlei. Ich sage es hier ganz offen: Ich hasse sie. Sie ist nur gut einen bummeligen Kilometer lang aber sie ist steil, vor allen die letzten Meter. Dieses Jahr hat sie auch noch durch die starken Regenfälle eine besondere Schärfe bekommen. Ein tiefe, etwa 30 cm breite Spur hat das feuchte Element hinterlassen und das herumliegende Geröll machte den Aufstieg nicht wirklich einfacher. Oben angekommen suchten wir uns eine Sitzmöglichkeit und lauschten einen Moment in die Stille der Nacht ….. herrlich diese Momente.
Nach 6 1/2 Stunden, also um 23:30 Uhr fanden wir uns dann endlichen am Vp bei Km 50 in der Kulturherberge ein. Die 6 km ab der Schlei bis zum VP waren geprägt von Matsch, vor allen auf den letzten 2 km hatten die Wildschweine ganze Arbeit geleistet.
In der Kulturherberge zogen wir uns um und verweilten einen Moment auf dem Sofa bei lecker Nudeln bevor wir um kurz vor Mitternacht wieder draußen standen. Zunächst war mir kalt, durch die längere Pause im warmen. Aber bereits nach wenigen hundert Metern konnte ich mir die ersten Bekleidungsschichten wieder vom Leib reißen.
Die letzten 30 km lassen sich eigentlich ganz gut so beschreiben: gerade und runter laufen, hoch gehen. Für diese 30 km brauchten wir so fast 4 Stunden, ich denke das ist OK, klar, schneller geht das schon, aber nicht mit bereits 50 km in den Beinen
Um kurz vor 4 Uhr in der Frühe erreichten wir dann dreckig und glücklich nach 10 Stunden und 47 Minuten das Ziel.
Nach einen Absacker verzog ich mich in mein Automobil um noch einen Moment zu schlafen bevor es dann um 07 Uhr zum Frühstück mit anschließender Siegerehrung um 8 Uhr ging.
Gewinner war, wie so oft, Georg mit 08:12 Stunden, dicht gefolgt von Matthias mit 6 Minuten Abstand. Das ist wie immer eine Wahnsinns Leistung und man (also ich) frag mich wie die das nur machen. Respekt !!!
Nun haben wir ein Jahr Zeit die Strapazen zu vergessen um dann in 2018 hoffentlich wieder gesund und munter am Start des KiLL50 zu stehen.
Ein Dankeschön an Micha und Su für diesen erneut tollen Lauf, an Harry und die anderen Helfer für Euren unermüdlichen Einsatz und an Sebastian für diese Nacht 🙂