Lautenthal – Ilsenburg von suedkreislaeufer auf Vimeo.
Was für ein Brett. Aus meinen angedachten 40-45 km für heute, sind satte 56 und ein Keks geworden. Fast 2000 hm noch dazu. 8 Stunden Laufzeit (mit kleinen Pausen) gaben ihr übriges. Aber der Reihe nach.
Für den Conquer the Rock im September hatte ich mir am heutigen Vatertag einen Streckencheck vor genommen. Von Wehrstedt bis Lautenthal habe ich bereits die Strecke verifiziert, ab Lautenthal bis Torfhaus herrschte noch Unwissenheit… bis heute. Da es von Lautenthal bis Torfhaus ca. 30 km sind und ich ungern zurück laufen wollte, fragte ich bei FB in die Runde ob mich nicht jemand begleiten möchte. Ein Auto in TH abstellen, dann nach LT fahren, zurück nach TH laufen, auf den Brocken und wieder runter. Klingt einfach. Zu meinen großen Glück meldete sich Christoph und bot sogar an das sein Freund und sein Sohn uns mit dem Auto supporten könnten, das hieße also nur ein Auto und zwischendurch mal kleine Pausen am Auto Super. Und da wir ja eh hoch zum Brocken wollten, konnten wir auch auf der anderen Seite gleich wieder runter, nach Ilsenburg, sehr schön. Ich rechnete dann so mit 6 Stunden Laufzeit, so circa, ungefähr, in etwa, naja, fast haben wir es ja geschaft.
Um 06:00 trafen wir uns auf der Hildesheimer Börde und bereits um halb 7 standen wir in Lautenthal bei ambitionierten Temperaturen in den Startlöchern. Handschuhe wären schön gewesen, die lagen zu Hause im Schrank. Shirt und kurze Hose gehen aber auch. Christoph hatte da mehr mitgedacht und war mit warmen Handschuhe ausgestattet. Pah, wer brauch schon sowas Wir liefen los, keine 4 Minuten später erster Stopp, fotografieren und weiter. Es ging auch gleich richtig zur Sache, nämlich steil bergauf und so brauchten wir schon für die ersten 5 km fast eine Stunde, na das konnte ja heiter werden. Wir zogen so unsere Bahnen, mal hoch mal runter, verliefen uns mal hier und mal da. Nach einer längeren Bergab Passage wollte Christoph wohl gerade sagen wie gut es sei das wir hier nicht hoch laufen müssen … ähmm, ein Blick auf den Garmin sprach da eine ganz andere Sprache. Wir haben an der Kreuzung, nach einen kurzen Boxenstopp den falschen Weg genommen, mein Fehler, sorry Also wieder hoch, egal, waren ja nur ein paar meterchen Ich versprach ab nun besser aufzupassen und weiter ging die Reise, wieder hoch und runter, aber meistens eigentlich hoch. Zwischendurch trafen wir an einigen markanten Orten unser Supportteam. Diesen Service werde ich im September aber nicht bieten und das macht die Sache nicht leichter, aber das soll ja auch ein Teil der Herausforderung sein.
Nach 5 Stunden erreichten wir endlich Torfhaus. Hier machten wir eine etwas längere Pause. Bekamen sogar einen Kaffee serviert. Ab Torfhaus wurde es nun auch voll im Harz. Vorher trafen wir nur ganz vereinzelt andere zweibeinige Lebewesen, aber nun ging der Wahnsinn los, schließlich ist ja Vatertag. Was das heißt weiß ja wohl jeder ….
Christoph schlug vor über den Eckernsprung zu laufen. Da sind nicht so viele Menschen, ein kleiner Umweg zwar, aber dafür traumhaft. Aber um den Goetheweg kamen wir nicht herum und so zogen wir gemeinsam mit den anderen 2 Millionen Tagestouristen zum Berg der Berge. Wieder fast 2 Stunden, länger als gedacht, aber wir haben auch viel fotografiert und den Eckernsprung läuft man auch nicht unbedingt schnell hoch wenn man schon fast 40 km in den Beinen hat.
Auf dem Brocken war die Hölle los. Viel zu viele Menschen für mein Geschmack. Wir blieben nicht lange, machten unsere Bilder und sahen zu das wir runter nach Ilsenburg kamen. Christoph hatte ein wenig Probleme mit Krämpfen und so machten wir zwischendurch ein paar kleine Gehpausen. Einmal zuckten seine Muskeln so stark das ich fast Angst bekam. Aber letztendlich ging alles gut und wir erreichten nach einen Brockendownhill unser Supportteam in Ilsenburg. 8 Stunden und 7 Minuten. Auweia. Ich hab gesagt ich bin zum Mittag daheim, das gibt schimpfe…..
Es war ein großartiger Lauf. Anfangs ein wenig frisch, später wurde es aber richtig angenehm. Wir hatten viel Spaß und in meinen Kopf sind so viele Eindrücke geblieben die erst noch verarbeitet werden müßen. Eins ist aber klar: Der Conquer the Rock wird definitiv kein Kindergeburtstag. Ich möchte mal behaupten es wird der schwerste Lauf sein den Norddeutschland momentan zu bieten hat. Allein die Etappe von Lautenthal bis auf den Brocken ist eine große Herausforderung. Wir waren heute morgen “frisch” in Lautenthal, im September haben wir dann schon einen Marathon hinter uns (und zwar keinen flachen). Wer sich also so etwas zutraut, kann mich gerne noch kontaktieren.
Mein besonderer Dank gilt an unsere Supporter die uns Ihren freien Tag geopfert haben und natürlich Christoph, der mir stets ein angenehmer Laufpartner und natürlich Freund ist. Was haben wir nicht schon alles für schöne Momente gehabt Aber auch Kerstin, meine Frau, möchte ich mal erwähnen. Sie hat es nicht so leicht mit mir. Ich gelobe Besserung