29. Januar 2013:
Pling, “Sie haben Post”, mein Handy meldet sich zu Wort. Gerade bin ich im Hildesheimer Wald auf den Weg nach Elze (natürlich laufend), als mich eine Mail aus der BC Basis erreicht. Da steht (sinngemäß) “Du bist nachgerutscht und kannst bei der BC mit laufen”. Huch, wie geil ist das den ? Während des laufens, durch matschigen Schnee, merke ich was ich unbediengt brauch: Wasserdichte Socken, keine Frage.
01. Februar 2013:
Sehr schön. Das größte Problem ist nun keins mehr. Normalerweise wandert man nach erreichen des Brockens irgendwann wieder zurück nach Schierke, besteigt um frühestens 21:30 den Bus nach Göttingen wo man dann gegen 23:00 Uhr ankommt. Dann hätte ich noch nach Hause fahren müßen… also wäre ich nicht vor 24:00 zurück. Nun läuft es für mich (und Jens) anders. Vom Brocken werden Jens, Christoph und ich nach Torfhaus laufen. Dort wartet ein Kumpel von Christoph, der uns nach Rhüden bringt. In Rhüden steht mein Nissi bereit um die letzte Hürde zu nehmen Guter Plan, so bin ich wesentlich früher in Wehrstedt.
05. Februar 2013:
Nur noch wenig Tage bis zur BC und ich bin bereits am packen und Sachen hinlegen. Die Spannung steigt …
05. Februar 2013:
Die Wetterprognosen geben Hoffnung auf eine weiße Challenge Auf dem Brocken sind gute 50 cm Schnee, im Wald sollen es Streckenweise bis zu 25 cm sein.
08. Februar 2013:
So, die letzten Sachen sind gepackt, die Flaschen gefüllt. Gleich geht es los zum Briefing nach Göttingen. Das Briefing ist Pflicht. Die meisten Teilnehmer werden wohl in Göttingen schlafen, da sie von weiter her kommen. Jens und Ich werden nun gleich runter düsen und nach der Veranstaltung wieder zurück fahren. So bekommen wir zumindest eine ruhigere Nacht (wobei die anderen am Abend bestimmt noch jede Menge Spaß haben dürften).
09. Februar 2013:
03:00 mein Wecker hat geklingt. Booooohh. Hilft nix, wir haben es so gewohlt. Schnell noch eine Kaffee reinwerfen, etwas Müsli und ein letztes Mental Focus und ab geht die Lucy. Um 04:00 Uhr steht mein “Taxi” in Form von Lars vor der Tür, bereit Jens und Mich nach Göttingen zu kutschern. Zuerst muß ich aber meinen Nissi Bolliden nach Rhüden fahren, dort gabelte mich dann Lars auf und zu dritt geht es nach Göttingen. Lars schmeißt uns voller liebe am Hainholzhof aus dem Auto und fährt wieder nach Hause. Nun gab es kein zurück mehr Nach einen kleinen Früstück im “Alten Tanzsaal” ging es um Punkt 6 Uhr los auf die BC.
Durch den Göttinger Wald verlief unser Lauf zunächst bis Landolfshausen zur ersten VP. An allen Verpflegungspunkten wurden wir stets herzlichst aufgenommen und versorgt. Dafür an alle Helfer ein großes Dankeschön.
Den ersten Teil bis Barbis (42,5 km) lief ich immer abwechselnd mit Christoph, Jens oder halt auch lange Zeit alleine. Durch unterschiedliche Tempos oder auch wenn man mal in die Büsche mußte ergab sich das so. Barbis, nach der Marathon Distanz, erreichte ich nach knapp 4,5 Stunden alleine und freute mich Hansi mit Benny zu treffen die das ganze Geschehen beobachteten.
Nun freute ich mich aber auch endlich in den Harz zu gelangen um die Challenge richtig anzugehen. Zunächst stand der sogen. “Entsafter” auf der Tagesordnung. Eine ca. 20 km lange, fast durchgehend steigende Strecke bis zur Lausebuche bei km 63. Der “Entsafter” machte seinen Namen alle Ehre. Während der erste Teil noch gut zu laufen ging, dafür aber stets bergauf, war der zweiten Teil vom “Jagdkopf” (km 54) bis zur Lausbuche (km 63) “fast” nicht laufbar und zwang einen immer wieder zu gehen. Das war meines Erachtens der anstrengendste Teil der Challenge und machte ein wenig mürbe. Durch das ständige wegdrehen der Füße im Schnee (die Loipe der Ski Fahrer durfte natürliche nicht zerstört werden) wurde Knöchel, Füße und bei mir vor allen die linke Hüfte stark beansprucht. Aber irgendwann, das Zeit Gefühl war nicht wirklich vorhanden, erreichte ich schließlich den Jagdkopf und hatte das schlimmste überstanden. Wenn ich an den Steigungen gehen mußte meldete sich stets meine Hüft Muskulatur, beim laufen war das zippen weg. Eine Entlastung brachte das verwenden der Trailstöcke die ich nun ab Königskrug benutzte.
Kurz vor Oderbrück traf ich dann endlich auch wieder auf Christoph mit dem ich die letzten 10 km auf den Brocken “lief”- meist war es mehr ein zügiges gehen Kurz vor dem Gipfel stieß dann auch noch Rolf “Rolli” Schürmann zu uns und so erreichten wir gemeinsam nach 11 Stunden und 25 Minuten den Brockengipfel. Was für ein Erlebnis. Der “Sieger”, Frank Kleinsorg lief die BC in 07:43, wow. Nachdem ich noch kurz zum Brockenstein ging für mein Gipfelfoto (es war inzwischen empfindlich kalt geworden) kehrte ich nun endlich im Goethesaal ein wo all die anderen bereits am essen, schnacken und feiern waren.
Lieber Brockenwirt, nun muß ich noch was gestehen: die ausgelatschten Speedcross3 die unter dem Tisch stinken waren meine Ich hab sie sozusagen auf dem Brocken nach 1600 km lauferei Standes gemäß beerdigt. Bitte kümmere dich liebevoll um sie. Vielen Dank für Dein Verständnis.
Nach dem wir uns verpflegt und aufgewärmt hatten machten Christoph, Jens und ich und fertig für unseren Marsch zurück nach Torfhaus wo Christoph sein Kumpel uns erwartete. Auch wenn diese Wanderung uns (zumindest mir) den Rest gab war sie doch trotzdem richtig toll. Durch den nächtlichen verschneiten Harz zu gehen ist wunderschön.
Mein Dank gilt an allen die diese Veranstaltung zu dem machen was es ist. Ein wirklich schöner, anstrengender Lauf mit einer Atmosphäre die kaum zu beschreiben ist. Durch viele höhen und tiefen geht man bei solch ein Ereignis und genau das ist das was solch ein Lauf ausmacht. Dieses Feeling bekommst man bei keinen Stadtmarathon, ist einfach so. Entschuldigen möchte ich mich bei meiner Frau, die immer wieder meine Verrücktheiten erträgt. Schatz, ich versuche mich zu besser…. versprochen.
Nun aber regeneriere ich mich erst einmal ein wenig und lass den Lauf auf mich wirken …. Habt Euch wohl
Alle Bilder findet Ihr auch HIER
Sehr schöner Bericht.
Ich war Mittend rin und habe mir jetzt vorgenommen 2014 auch mal an den Start zu gehen.
Danke für die Bildgewaltigen Eindrücke.
Hat Spass gemacht
Schön wenn ich Dich „inspiriert“ habe 🙂
Gratuliere zum tollen Finish!
Ich habe mit jedem bekannten Namen auf der Teilnehmerliste mitgefiebert und war froh, wenn ich an der Lausebuche für jeden eine Durchgangszeit eintragen konnte.
LG Monika
🙂 Man hat gemerkt das Ihr mit Freude dabei seit. Respekt auch für Eure Leistung Euch solange für uns die Beine in den Bauch zu stehen, sicherlich war Euch nicht gerade warm, da hatten wir es schon fast besser, wir durften uns bewegen 🙂 1000 Dank an das Team der Lausebuche und auch an all die anderen VP’s
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