STARTER AUF DER 30-ER WERDEN MICH HASSEN, DIE 50-ER WERDEN MICH TÖTEN WOLLEN, DIE 80-ER WERDEN GAR NICHTS MACHEN (KÖNNEN), DIE SIND RICHTIG I.A…!
So schrieb es seinerzeit der Streckenchef Mario in einer Mail an Racedirector Michael. Was soll ich sagen, das kann ich so nur unterschreiben
Gestern, am 10.03.2018 fand in Hörsum, ein kleines Nest südöstlich von Alfeld, erneut der Schneewitchen Trail statt. Es standen drei Gemeinheiten zur Auswahl:
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Mär(d)chen Trail (30 km)
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Schneewitchen Trail (50 km)
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EisenZwerg (80 km)
Ich entschied mich mutig für den EisenZwerg, obwohl ich schon vorher wusste das es ein Kampf werden könnte. Man weiß ja vorher auch nicht wie das Wetter sein wird. Ist der Boden gefroren oder weich, liegt vielleicht sogar Schnee (dann wäre ich wahrscheinlich immer noch unterwegs ) oder regnet es in einer Tour ? Fragen über Fragen.
Punkt 0600 ist der Start am Hotel “Zur Eule” welches auch gleichzeitig Kommandozentral des Wahnsinns ist. Hier werden wir auch nach KM 30 verpflegt und natürlich ist es auch das Ziel unserer Reise. Doch erst einmal müssen wir starten.
Sebastian und ich bleiben von Anfang an zusammen, ok, manchmal trennen uns 100 meter weil ich in die Büsche muss oder am schwächeln bin, aber wir rocken das zusammen. Nach 3 km der erste “Verläufer”. Wir laufen gerade eine Erhebung hoch (was auch sonst), da merkt Sebastian das wir hätten abbiegen müssen. Also wieder 500 m zurück und das Feld von hinten aufrollen.
Die ersten Stunden ist das Wetter, na sagen wir mal: bescheiden. Es regnet, starker Nebel und irgendwie recht ungemütlich. Ich denke mir wenn das so weiter geht dann wird es schwierig mit einen erfolgreichen finish. Aber irgendwann, ich glaube so gegen 9 oder halb 10 wurde es freundlicher, die Laune stieg, die Motivation auch und alles war wieder gut.
Sebastian und ich kämpfen uns durch die Landschaft. Immer wenn man froh ist einen erneuten Berg (Hügel) erklommen zu haben dann ging es ZACK auch gleich wieder runter, das war schon seeehr amüsant. Es wurden Schleifen eingebaut wo ich dachte Mario muss bei der Planung besoffen gewesen sein, aber war er wohl nicht wie er mir später versicherte. Es war definitiv der Plan uns zu brechen
Relive ‚Schneewitchentrail/Eisenzwerg‘
Nach fast 4 Stunden erreichten wir endlich wieder Hörsum. 4 Std für 30 km, das geht sonst schneller. Aber wir sind glücklich, verpflegen uns und starten auf Runde 2 die uns nach Westen zu den 7 Bergen führen soll. Aber natürlich nicht direkt, das wäre ja nicht zielführend. Alles beim alten. Hoch, runter, links herum, rechts herum und nach unendlichen 380 Minuten sind wir an der Adamishütte, km 45,8 auf meiner Uhr. Ok Marathonbestzeit ist das nicht.
Im VP an der Adamishütte treffen wir auf Mario. Er ist eigentlich ganz normal, zumindest wirkt er so nach außen, aber wie kommt man dann auf die Idee auf diese Strecke ….
Egal, wir lassen es uns bei einer Bratwurst und Bier (Alkoholfrei) gut gehen, plündern die Dominosteine und starten von hier aus auf Runde drei in Richtung “Hohe Tafel”.
Es geht wie sollte es anders sein zunächst wieder bergab mit uns damit wir mit vollem Genuss die Wettenser Schlei in Angriff nehmen können. Komischerweise war die Schlei diesmal nicht so schlimm wie sonst. Wahrscheinlich hat sich der Körper schon so daran gewöhnt das es schwierig bergauf geht das er das gar nicht mehr wahr genommen hat. Trotzdem waren wir (also ich auf jeden Fall) im A…. als wir oben angekommen waren.
Durch die 7 Berge liefen wir nun (hoch und runter) zur “Hohen Tafel” auf 395 m ü. NN. Ab hier wurde es dann etwas gnädiger was die Strecke betrifft. Bis zur Adamishütte bei km 70 konnte man meist normal laufen, nur ein etwas längerer Anstieg stand im Weg.
Von der Adamishütte aus liefen wir nun die letzten 8 km wieder auf Runde 2 bis Hörsum. Hört sich nicht viel an, kann sich aber ziehen. Besonders der letzte Anstieg hinter Alfeld hoch zum “Kuckuck” hat es mir noch einmal richtig gegeben. Matsch, bergauf, SUPER.
Doch dann, nach 11 Stunden und 26 Minuten erreichen wir endlich das Ziel in Hörsum. Ich bin Mega Platt. Wir setzen uns gleich auf die ersten Stühle im Raum und eine freundliche Hand reicht mir ein Öttinger
Michael versorgt uns mit einer genialen Urkunde und einer schönen Medaille und sofort sind sämtliche Mordgedanken wieder verschwunden. Glück gehabt Herr Neumann und Herr Reichelt
Dieser Lauf ist wirklich etwas besonderes. Besonders hart, besonders lang, besonders anstrengend. Aber auch besonders ANDERS.
Mit viel Witz und Freundlichkeit wird man an den VP´s empfangen und umtüdelt, die Bratwurst war legendär und am VP in Hörsum wurden wir von einen Zwerg bedient. Was will man mehr.
Ein großes Dankeschön an Susanne, Silvia, Mario und Michael für die Organisation dieses Laufes. Ihr habt uns einen ereignisreichen Samstag beschert.
Danke auch an Sebastian für die 11:26 Stunden die wir gemeinsam unterwegs sein durften. Die meisten Bilder die Ihr hier seht sind von Sebastian, ich kennzeichne die jetzt nicht, ich denke das sieht man an der Perspektive 🙂 Danke auch dafür 🙂
Jetzt heißt es erst einmal regenerieren damit wir Montag wieder Fit sind