18. Juni 2011 – 08:59 Uhr. Zusammen mit Ricardo Schlemonat und Racedirektor Michael Neumann steh ich vor dem Vereinsheim vom SV Blau Weiß Neuhof und warte darauf das er los geht, der Hill50. Die anderen Teilnehmer sind bereits ab 07:00 Uhr im halbstunden Takt auf die Bahn geschickt worden, damit wir, der unterschiedlichen Leistungsklassen wegen, gemeinsam ins Ziel kommen.
Für mich ist es das zweite mal das ich hier stehe, Ricardo ist ein „Ersttäter“.
Auch letztes Jahr war ich dabei, damals mit einer Zeit von 05 Std 36 Min die ich nun topen wollte. Die Herausforderung 50 km zu laufen ist das eine, aber etwas entscheidenes ist dieses Jahr anders: Diesmal werde ich die Strecke in meinen Vibram FiveFingers laufen. Das macht das ganze Unterfangen für mich noch eine Spur interesannter.
Ein letztes Gruppenfoto von uns zwei, dann:
09:00 Uhr ganz unspektakulär gibt Michael den Start frei: „Wollte Ihr jetzt nicht mal los ?“
Ich frickel noch ein wenig an meiner Ausrüstung rum, keine Hetze, wir sind doch nicht auf der Flucht.
Nun aber los. Ricardo und ich setzen uns in Bewegung und tappeln los. Die ersten meter gibt es keine Markierungen auf den Weg, aber schon bei Betreten des Waldes gibt es kein vertun mehr. Die Strecke ist dermaßen gut gekennzeichnet das man sich garnicht verlaufen kann.
Wir laufen und haben ziemlich schnell einen gemeinsamen Rhytmus gefunden. Wir Quatschen über dies und das und so erreichen wir schon bald nach ca. 10 km den ersten Verpflegungsposten am Hildesheimer Aussichtsturm oberhalb von Bosch-Blaupunkt. Schnell ein paar Kalorien reinwerfen, was trinken und schon sind wir wieder im Gespräch vertieft auf dem Trail.
Der Wetterbericht hatte für heute Regen satt angesagt, zum Glück hab ich die Regenjacke nicht mitgeschleppt, den uns wurde doch recht warm und von Regen war weit und breit nichts zu sehen.
Wir folgten den Pfeilen durch den Hildesheimer Wald auf Schotterwegen, Trails, Singletrails, Asphalt und Gras bis nach Möllensen um schließlich am Ortsrand von Sibbesse bei km 27 auf den zweiten Verpflegungsposten zu stoßen. Hier erwartete uns Michael Neumann mit seinem Verpflegungsteam um uns zu stärken.
Ich wechselte flux mein Laufshirt von langärmelig auf kurz und von schwarz auf blau, naschte mich durchs Buffett und zischte ein Energiedrink weg der NICHT für sportliche Aktivitäten geeignet ist 🙂 und weiter ging es.
Meine Füße füllten sich noch immer Wohl in den Vibrams und ich bin froh über meine „Schuh“-Wahl.
Der Bereich den wir nun durchlaufen ist für mich praktisch ein Heimspiel, hier laufe ich ca. 70 % aller Läufe.
Nach einigen Kilometern erreichten wir den Aufstieg zum Tosmarberg, hier überholten wir nun auch erstmals ander Läufer des Hill50.
Der Anstieg zum Tosmarberg ist knackig und normalerweise gehe ich hier hoch, auch wenn er beim Training schon nach 10 km kommt.
Heute nicht- Ricardo zieht den Berg hoch und ich mit, das ist anstrengend aber ich bin begeistert das ich das nach über 30 km schaffe. Kaputt und Glücklich komme ich oben an um gleich auch wieder auf der anderen Seite runterzurollen.
Bei 37 km die nächste Station, hier treffen wir viele bekannte Gesichter, es wird gequatscht, getrunken und genascht und dann wieder zurück auf die Piste.
Die Füße tun langsam ein wenig weh, aber nicht schlimm. Auch in normalen Laufschuhen hätte ich jetzt Probleme durch angeschwollene Füße, das ist in den VFF aber nicht der Fall. Hier sind die Sohlen strapaziert und die Sehnen.
2 km später:
Es fängt ein wenig an zu stippern, starker Wind kommt auf, es wird dunkel. Ich denke das das Unwetter nun los geht, der Wind wird immer stärker, zack, alle Wolken weg. Das wars. Was haben wir für ein Glück.
Bis km 42 kann ich mit Ricardo noch mithalten, dann zieht er am Steinberg an und ich lass ihn ziehen.
Alleine „kämpfe“ ich mich bis zur letzten Verpflegungsstation, halte aber nur kurz an und laufe dann gleich weiter, die letzten Kilometer bis Neuhoff. Dann endlich, nach 04 Std und 59 Min truddel ich als zweiter, nach Ricordo ein. Ich bin glücklich meine Zeit so verbessert zu haben. Nacheinander trudeln nun alle in Neuhof wieder ein, was Michael Neumann besonders freut, da sich der Zieleinlauf in der Vergangenheit oft doch recht hingezogen hat. Im Vereinsheim wartet auch Hansi Köhler um nach den rechten zu sehen und um sich mit uns über den finish zu freuen. Nach einigen Alkoholfreien Bieren und einigen Stücken Kuchen geht es dann zur Urkundenverleihung in den Gastraum des Vereinsheim. Neben der Urkunde bekommt jeder auch noch ein graviertes Weizenglas mit der “Hill 50” Beschriftung und der Kontur der Laufstrecke.
FiveFinger Fazit: Auch auf der 50 km Distanz sind die VFF durchaus empfehlenswert. Es ist Laufgenuss Pur und für mich gibt es momentan nichts besseres.
Wir bedanken uns alle recht herzlich nocheinmal bei Michael und Susanne, sowie allen anderen helfenden Händen die es uns ermöglichen diesen Lauf zu machen.
Hallo Südkreisler,
einen netten Blog hast Du da! Und einen verlockenden Bericht zum Hill50!
Werde hier gerne öfter mal reinschauen.
LG Monika
Hi Michael,
sehr schöner Bericht, die VVF mmh – so langsam muß ich mal sehen , hört sich wirklich gut an.
Leider werden wir uns dieses jahr wohl nicht sehen , aber nächstes Jahr auf jedenfall – eure Gegend ist zum laufen wirklich toll.
Der HiLL50 ist wirklich ein sehr sehr schöner Lauf für Leute die Spass am Laufen haben.
Jürgen
Hi Jürgen, auch nicht beim Kill ? Hatte auf Dich gezählt als „Motivationscoach“
toller Bericht Michael,macht richtig Freude zu lesen,habe noch eine Menge Bilder vom Hill 50,
vielleicht lädt sie ja der Renndirektor irgendwann mal hoch
liebe Grüße aus Hildesheim
Herby