Brocken Challenge 2014

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„… und wenn heute mein Geburtstag wäre hätte ich einen Wunsch: das wir alle gut da oben ankommen“ Mit diesen Worten schickt uns Markus Ohlef auch dieses Jahr wieder auf die 80 km lange Reise von Göttingen zum Brocken. 1900 hm müssen wir dabei bewältigen für die die meisten 10 bis 13 Stunden brauchen. Jeder versucht so gut es geht durch zu kommen. Es gibt die ganz schnellen die das ganze in weit unter 8 Stunden bewältigen und natürlich die langsameren die bis weit über 13 Stunden unterwegs sind, aber jeder hat seinen Spaß und kann Stolz auf seine Leistung sein. Vor jeden Ultra macht man sich natürlich so seine Gedanken, auch wenn ich mittlerweile die 80er Distanz ohne Probleme laufen kann, kann doch immer etwas schief gehen … Viele Dinge spielen da rein:

  • Hat man in der Vorbereitung genug getan, oder sogar zu viel
  • Wie wird das Wetter
  • Wie ist die Tagesform
  • Lauf ich alleine oder komme ich in den Genuss einer netten Begleitung
  • usw. usw.

Ein 80er Ultra ist natürlich immer eine Herausforderung, aber die BC ist was ganz besonderes. Zu den „normalen Wahnsinn“ eines Ultra’s kommt hier der “Faktor Wetter” hinzu. Es kann warm oder kalt sein, mit Schnee oder ohne Schnee, wenig Schnee oder viel Schnee, mit Glatteis, ohne Eis, Regen etc.

Aber verrückt machen soll man sich auch nicht. Ein Ultra ist, zumindest für mich, immer ein Lauf mit Freunden. Ein kleines Abenteuer in unserer sonst so durch getakten  Zeit. Trotzdem schielt man natürlich nach der Zeit: Bin ich schneller oder langsamer als letztes Jahr ? Also ein “Lauf gegen” sich selbst.

BC2013-Laufzeiten

Bei der BC beginnt die Spannung bereits im November/Dezember des Vorjahres mit der Auswahl der Läufer. Ist man dabei oder nicht ?  Für mich ist es 2014 die 2. Teilnahme und ich bin gespannt wie “Flitzebogen”.

Wie gehabt findet am Vorabend des Laufes eine Vorbesprechung statt. Hier holt man sich seine Startunterlagen ab und die Dropbags für den Brocken werden abgegeben. Bei der eigentlichen Besprechung wird noch einmal der Ablauf des Veranstaltungstages durch gegangen,  die Strecke vorgestellt, zu klärende Fragen werden beantwortet und natürlich sich gegenseitig ausgetauscht. Das wichtigste aber sind die Spendenempfänger die vorgestellt werden und erklärt wird wozu Sie das Geld benötigen. Besonders schön finde ich auch das die Spendenempfänger aktiv an der Veranstaltung mitarbeiten. So besetzen Sie zum Beispiel die verschiedenen Verpflegungsstationen, auf die wir unterwegs treffen.

Das ganze ist wie immer mehr ein großes Familientreffen, die meisten kennen sich persönlich oder zumindest über das Internet, bzw.  Facebook´. Wie jedes Jahr sind auch diesmal wieder jede Menge Novizen, also Ersttäter dabei, so wie ich letztes Jahr Smiley. Nach der Besprechung machte ich mich dann aber schnell auf den Weg nach Hause, musste ich doch schon um 03 Uhr wieder aufstehen und mich bereit machen da um 04 Uhr mein “Taxi” bereit stand.

08. Februar 2014, 03:00 Uhr: irgendwo im südlichen Landkreis klingelt ein Wecker  um einen BC-Läufer zu wecken. Boooh, eindeutig zu kurz die Nacht… aber jammern hilft nix, ich hab es so gewollt ! Ich pfeife mir einen Kaffee rein, genieße mein Müsli und erledige die Morgentoilette. Alles möglichst leise, man will ja nicht die Familie wecken. Die Ausrüstung steht bereit.

04:00 Uhr: Mein “Taxi” trudelt pünktlich hier ein. Lars hilft mir bei meiner Transportlogistik die nicht ganz einfach ist. Bis Rhüden fahren wir mit zwei Auto´s, dort stelle ich meins ab und wir fahren mit dem übrig gebliebenen Pkw nach Göttingen. In Göttingen angekommen schmeißt mich Lars raus und dampft wieder ab nach Hause. Ohne diesen Service hätte ich ein echtes Problem nach Göttingen zu kommen. Dank an Lars an dieser Stelle Smiley

CIMG4441_SnapseedSW05:00 Uhr: Ankunft in Göttingen im Startbereich am “Alten Tanzsaal” im “Hainholzhof”. Hier herrscht schon reges treiben,. Ich begebe mich in den “Tanzsaal” und melde mich zur Stelle, trage mich in die Starterliste ein. Nun geht es los. Die erste Challenge heute morgen: das zweite Frühstück Smiley Noch einen Happen essen, noch etwas trinken, ein weiteres Mal zur Toilette…. und dann geht es endlich los.

Um Punkt 6 schickt uns Markus auf die Strecke. Ich möchte dieses Jahr mit Tanya und Christoph laufen. Es dauert ein Weile bis sich das Läuferfeld auseinander zieht und man flüssiger laufen kann. Ich bin mit Tanya ein kleines Stück vor Christoph, im dunkeln und bei dem “Gedränge” ist es zunächst schwer zusammen zu bleiben. Nach 8 km muß ich mich mal ins Unterholz schlagen, Tanya läuft langsam weiter. Aus meinen geplanten kurzen Unterfangen wurden dann aber zwei etwas längere Sitzungen. Tanya lief mir somit davon und auch Christoph war aus meinen Blickwinkel verschwunden. So lief ich die nächsten Kilometer alleine weiter, unterbrochen von ständigen P-Pausen die mich noch weiter zurückwarfen. Trotz dieser Zwangspausen war ich aber immer noch in meinen persönlichen Zeitlimit vom letzten Jahr. Am VP2 in Rollshausen traf ich dann plötzlich Christoph wieder. Das freute mich sehr, läuft es sich zu zweit doch sehr viel besser. Mein Körper hatten sich nun auch auf das Event eingestellt und alles lief wieder in normalen Parametern und so konnten wir ab jetzt unsere gemeinsame Challenge laufen.

Es folgten einige schöne Stunden in denen wir über allerlei Dinge sprachen, lachten und sinnierten. In Barbis (VP4), bei km 42 zog sich Christoph schnell ein wenig um, dann hieß es für uns in den Harz einzudringen. Bis zum nächsten VP am Jagdkopf sind es ca. 10 km und vorher muß man den Entsafter I hoch. Dieses Jahr empfand ich ihn nicht so schlimm da ja kein Schnee lag. Aber auch der Entsafter II, vom Jagdkopf zur Lausebuche war gut zu laufen. Hier lag zwar noch ein wenig Schnee, aber wirklich wenig.

Wenige Kilometer vor der VP 6, an der “Lausebuche” kam uns Jörg entgegen. Er hatte sein Auto am Torfhaus geparkt, war zur Lausebuche gelaufen und wollte uns nun zum Brocken begleiten, für Ihn also auch ein ca. 38 km langer Lauf (incl. Abstieg zum Torfhaus). Ab Lausebuche hatten wir noch die leise Hoffnung in unter 10 Stunden anzukommen aber bis Oderbrück verging die Zeit wie im Fluge (zumindest gefühlt) und endlich standen wir am Fuße des Brocken, bereit die letzten 7 km zu bewältigen.

Nach 73 km laufen wir aber keine Steigungen  mehr, nur die flachen und leichten Steigungen werden gelaufen und so war uns klar das wir die 10 Stunden knacken werden (aber nach oben hin). Aber eigentlich auch vollkommen egal Smiley

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Auf halber Strecke trafen wir noch auf Hansi und Konsorten und später noch Jens und Kai Wackerhagen. Sie alle gaben uns nochmal einen extra Motivationsschub. Unterwegs, ca. 2 km vor dem Gipfel, sammelten wir noch Lars Leupold aus Berlin auf (d.h. eigentlich sammelte er uns auf) und gemeinsam erreichen wir nach 10:18 das Ziel, den Brocken.

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Was für ein herzlicher Empfang bei “leicht” stürmischen Schneefall. Bevor wir uns aber zum wohlverdienten ausruhen ins warme verziehen konnten, wollten wir natürlich noch ein Foto am Brockenstein machen. Nun aber nix wie rein, aufwärmen und ein wenig feiern .Smiley

Die Strecke war dieses Jahr sehr gut zu laufen, kaum Schnee der bremste und so ist es auch nicht verwunderlich das reihenweise Streckenrekorde (offizielle und persönliche) fielen. Sieger bei den Männern ist Florian Reichert aus Göttingen mit sagenhaften 6:44 h und bei den Frauen Gabriele Kenkenberg aus Kriftel in 8:35 h

Übrigens: die zu Beginn verlorene Tanya erreichte das Ziel 13 Minuten vor uns. Hätten wir also mal ein wenig Gas gegeben wären wir zumindest gemeinsam  ins Ziel gelaufen Smiley

Ein großer Dank wie immer an all die Helfer/innen der BC ohne die wir ganz schön hungrig geblieben wären und an die Organisatoren des ASFM, good Job !!!

Brocken Challenge Zwischenzeiten

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